Geprüfter Bilanzbuchhalter IHK (w/m/d) – K-908
Was für die Handwerksberufe der Meistertitel ist, bedeutet der Fachwirt für alle kaufmännischen Berufe: Er ist eine sogenannte Aufstiegsfortbildung auf Basis einer abgeschlossenen Berufsausbildung. Als Fachwirt verbessern sich nicht nur die Karrierechancen erheblich, sondern auch die Gehaltsaussichten und die Herausforderungen im Arbeitsalltag. Diese Weiterbildung ist also ideal für alle, die beruflich noch einiges vor haben, für die ein langwieriges Studium aber nicht in Frage kommt.
→ Kursinhalte
Geschäftsvorfälle erfassen und nach Rechnungslegungsvorschriften zu Abschlüssen führen:
- Geschäftsvorfälle vollständig, richtig, zeitgerecht und geordnet nach nationalen handels- und steuerrechtlichen Rechnungslegungsvorschriften erfassen und daraus Buchungen ableiten
- die Buchführung so organisieren, dass sie einem sachverständigen Dritten innerhalb angemessener Zeit einen Überblick über die Geschäftsvorfälle und die Lage des Unternehmens vermitteln kann
- Bilanzierung dem Grunde und der Höhe nach von Vermögensgegenständen, Schulden, Eigenkapital und Rechnungsabgrenzungsposten nach nationalen handels- und steuerrechtlichen Rechnungslegungsvorschriften durchführen
- die wesentlichen Bilanzierungs- und Bewertungsunterschiede zwischen nationalem und internationalem Recht gegenüberstellen; das umfasst den jeweiligen Geltungsbereich sowie die Unterschiede zwischen den Zielen und Grundprinzipien in der Erst- und Folgebewertung von Sachanlagen, immateriellen Vermögenswerten und Finanzinstrumenten, in der Bewertung von Vorräten, in der Behandlung von Fertigungsaufträgen, latenten Steuern, Eigenkapital, Rückstellungen und Verbindlichkeiten, Aufwendungen und Erträge in der Gewinn- und Verlustrechnung nach nationalen handels- und steuerrechtlichen Rechnungslegungsvorschriften sowie die Ergebnisauswirkungen der Bewertungsmaßnahmen darstellen
- Bestandteile des Jahresabschlusses, Inhalte und Aussagen der Bilanz, der Gewinn- und Verlustrechnung, der Kapitalflussrechnung, des Eigenkapitalspiegels und des Anhanges beherrschen und den Lagebericht erstellen sowie hierzu die Regelungen nach den International Financial Reporting Standards und den International Accounting Standards zuordnen und den Segmentbericht im Überblick erläutern
- Grundzüge der Konzernrechnungslegung nach nationalen und internationalen Rechnungslegungsvorschriften erkennen und die Buchungen für die Kapitalkonsolidierung nach nationalem Bilanzrecht durchführen
- bilanzielle Auswirkungen unterschiedlicher Gesellschaftsformen im Handels- und Steuerrecht berücksichtigen
- Jahresabschlüsse aufbereiten und auswerten
- Jahresabschlüsse mit Hilfe von Kennzahlen und Cashflow-Rechnungen analysieren und interpretieren
- zeitliche und betriebliche Vergleiche von Jahresabschlüssen durchführen und die Einhaltung von Plan- und Normwerten überprüfen
- Bedeutung von Ratings erkennen und Maßnahmen zur Verbesserung für das Unternehmen vorschlagen.
Betriebliche Sachverhalte steuerlich darstellen:
- steuerliches Ergebnis aus dem handelsrechtlichen Ergebnis ableiten
- Datensätze für das Verfahren zur elektronischen Übermittlung von Jahresabschlüssen nach dem Einkommensteuergesetz ableiten
- den zu versteuernden Gewinn nach den einzelnen Gewinnermittlungsarten bestimmen
- das körperschaftsteuerlich zu versteuernde Einkommen
- die festzusetzende Körperschaftsteuer sowie die Abschlusszahlung und Erstattung der Körperschaftsteuer berechnen
- Regelungen des Körperschaftsteuerrechts und des Einkommensteuerrechts in Abhängigkeit von der Rechtsform eines Unternehmens erläutern
- die gewerbesteuerliche Bemessungsgrundlage entwickeln und für die Gewerbesteuererklärung aufbereiten sowie die Gewerbesteuer und die Gewerbesteuerrückstellung berechnen
- Geschäftsvorfälle auf ihre umsatzsteuerliche Relevanz und auf ihre Vorsteuer prüfen sowie die Umsatzsteuervoranmeldungen und Umsatzsteuererklärungen vorbereiten
- Vorschriften zum Verfahrensrecht anwenden und notwendige Anträge stellen
- grundlegende nationale und binationale Verfahren zur Vermeidung einer Doppelbesteuerung im Ertragssteuerrecht gegenüberstellen sowie
Verfahren zur Vermeidung einer Doppelbesteuerung im Ertragssteuerrecht beschreiben - Lohnsteuer, Grunderwerbsteuer und Grundsteuer in das betriebliche Geschehen einordnen
Finanzmanagement des Unternehmens wahrnehmen, gestalten und überwachen:
- Ziele, Aufgaben und Instrumente des Finanzmanagements beschreiben und deren Einhaltung anhand ausgewählter Kennzahlen und Finanzierungsregeln beurteilen
- Finanz- und Liquiditätsplanungen erstellen und Finanzkontrollen zur Sicherung der Zahlungsbereitschaft durchführen
- Finanzierungsarten beherrschen sowie die Möglichkeiten und Methoden zur Kapitalbeschaffung unter Berücksichtigung der Rechtsform des Unternehmens auswählen und einsetzen
- Investitionsbedarf feststellen und die optimale Investition mit Hilfe von Investitionsrechnungen ermitteln
- Kreditrisiken erkennen sowie Instrumente zur Risikobegrenzung bewerten und einsetzen
- Kredit- und Kreditsicherungsmöglichkeiten unter Einbeziehung einer Kreditwürdigkeitsprüfung und einer Tilgungsfähigkeitsberechnung darstellen sowie Kreditkonditionen verhandeln
- die Formen des in- und ausländischen Zahlungsverkehrs auswählen und geschäftsvorgangsbezogen festlegen
Kosten- und Leistungsrechnung zielorientiert anwenden:
- Methoden und Instrumente zur Erfassung von Kosten und Leistungen auswählen und anwenden
- Verfahren zur Verrechnung der Kosten auf betriebliche Funktionsbereiche und auf Leistungen auswählen und anwenden
- Methoden der kurzfristigen Erfolgsrechnung für betriebliche Analyse- und Steuerungszwecke auswählen und anwenden
- Verfahren der Kosten- und Leistungsrechnung zur Lösung unterschiedlicher Problemstellungen und zur Entscheidungsvorbereitung zielorientiert anwenden
- Grundzüge des Kostencontrollings und des Kostenmanagements für die Zusammenarbeit im betrieblichen Controlling erläutern
Ein internes Kontrollsystem sicherstellen:
- Arten von Risiken identifizieren und dokumentieren
- ein internes Kontrollsystem aufbauen
- Methoden zur Beurteilung von Risiken einsetzen
- Maßnahmen zur Vermeidung von Risiken ableiten
Kommunikation, Führung und Zusammenarbeit mit internen und externen Partnern sicherstellen:
- mit internen und externen Partnern situationsgerecht kommunizieren sowie Präsentationstechniken zielgerichtet einsetzen
- Kriterien für die Personalauswahl festlegen und begründen sowie bei der Personalrekrutierung mitwirken
- den Personaleinsatz planen und steuern
- Führungsmethoden situationsgerecht anwenden
- Berufsausbildung planen und durchführen
- die berufliche Entwicklung und Weiterbildung von Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen fördern
- den Arbeits- und Gesundheitsschutz gestalten
Vorbereitung auf die externe Prüfung
→ Das macht ein geprüfter Bilanzbuchhalter
Bilanzbuchhalter sind gesuchte Spezialisten im Rechnungswesen, und oft besetzen sie leitende Positionen im Unternehmen. Sie sind für das etriebliche Rechnungswesen verantwortlich und haben damit eine überaus verantwortungsvolle Position:
Sie erstellen zum Beispiel Kosten- und Leistungsrechnungen, klären steuerliche Fragen und fertigen Bilanzen und Abschlüsse nach nationalen und internationalen Standards an. Sie werten die Unternehmenszahlen aus, kalkulieren Kosten und beraten die Unternehmensführung. Bilanzbuchhalter übernehmen damit wichtige Stabsfunktionen, womit je nach Größe und Organisationsstruktur des Unternehmens Führungsaufgaben verbunden sind.
Die Fortbildung zum/zur Geprüften Bilanzbuchhalter/-in schließt mit einer anerkannten Prüfung vor einer Industrie- und Handelskammer (IHK) ab.
→ Ihre beruflichen Perspektiven
Branchenunabhängig sind Bilanzbuchhalter gesuchte Fachkräfte. Aufgrund der Fähigkeiten und Kenntnisse, die durch diese Aufstiegsqualifizierung erlangt werden, qualifizieren sich die Absolventen für das mittlere Management und haben optimale Aufstiegsmöglichkeiten.
→ Teilnahmevoraussetzungen
Für die Teilnahme an der Aufstiegsfortbildung gelten die Prüfungsvoraussetzungen der IHK.
Zur Prüfung vor der IHK werden Sie zugelassen, wenn Sie zum Zeitpunkt der Anmeldung zur Prüfung folgende Nachweise erbringen:
- eine erfolgreich abgelegte Abschlussprüfung in einem anerkannten kaufmännischen oder verwaltenden Ausbildungsberuf mit einer Berufsausbildungsdauer von drei Jahren und eine auf die Berufsausbildung folgende, mindestens dreijährige Berufspraxis
- einen der folgenden Abschlüsse und eine darauf folgende, mindestens zweijährige Berufspraxis:
- 1. einen anerkannten Fortbildungsabschluss nach einer Regelung auf Grund des Berufsbildungsgesetzes als Fachwirt oder Fachwirtin oder als Fachkaufmann oder Fachkauffrau
- 2. einen Abschluss als Staatlich geprüfter Betriebswirt oder als Staatlich geprüfte Betriebswirtin oder
- 3. einen wirtschaftswissenschaftlichen Diplom- oder Bachelorabschluss einer staatlichen oder staatlich anerkannten
Hochschule oder einer Berufsakademie oder eines akkreditierten betriebswirtschaftlichen Ausbildungsganges einer Berufsakademie
- eine mindestens sechsjährige Berufspraxis
Die berufliche Praxis muss in kaufmännischen oder verwaltenden Tätigkeiten abgeleistet sein, die der beruflichen Fortbildung zur/zum Geprüften Bilanzbuchhalter/-in dienlich sind. Diese muss dabei überwiegend im betrieblichen Finanz- und Rechnungswesen erworben worden sein.
Alternativ können Sie zur Prüfung auch zugelassen werden, wenn Sie durch Vorlage von Zeugnissen glaubhaft machen, dass Sie Kenntnisse, Fertigkeiten und Erfahrungen erworben haben, die die Zulassung zur Prüfung rechtfertigen.
Allen Interessierten stehen wir in einem persönlichen Gespräch zur Abklärung ihrer individuellen Teilnahmevoraussetzungen zur Verfügung.
→ Zielgruppe
Die Aufstiegsfortbildung eignet sich besonders für Mitarbeiter/-innen des Rechnungswesens bzw. der Buchhaltung, die sich weiterqualifizieren möchten, um Führungsaufgaben zu übernehmen.
→ Dauer
Dauer:
- 22 Wochen in Vollzeit
Unterrichtszeiten:
- 08:00 Uhr – 16:00 Uhr (Vollzeit)
→ Ihr Abschluss
Kammerprüfung & trägerinternes Zertifikat bzw. Teilnahmebescheinigung
→ Förderung
Wir sind zugelassener Träger nach der AZAV und alle unsere Angebote sind entsprechend zertifiziert. Ihre Teilnahme kann somit durch die Agentur für Arbeit oder das Jobcenter per Bildungsgutschein zu 100% gefördert werden.
Soweit keine Finanzierung durch einen Kostenträger erfolgen, kann die Qualifizierung auch selbst bezahlt werden.
→ Ausstattung Ihres Lernplatzes und Unterrichtsmethodik
Sie lernen – gemeinsam mit anderen Schulungsteilnehmern – unter Einsatz moderner Unterrichtsmethoden. Mit diesem Mix sind Sie fachlich und persönlich optimal für die Praxis gerüstet. Dazu gehören, je nach Thema, der Live-Unterricht in einem Klassenraum unserer virtuellen Online-Akademie Viona® genauso wie Projektarbeit, die Erstellung und Präsentation eigener Arbeitsergebnisse, das Studium von Fachliteratur u. a.
Während der gesamten Weiterbildung steht Ihnen ein moderner PC-Arbeitsplatz zur Verfügung. Sie werden von hochqualifizierten Fachleuten unterrichtet und betreut, die über umfassende theoretische Kenntnisse und fachpraktische Erfahrungen verfügen. Unsere Koordinatoren, die Sie auch beim Lernen begleiten, bieten Ihnen Unterstützung und Hilfestellung bei allen Fragen.